Rückeroberung der Natur
1976 begann in Halle-Lochau die Deponierung von Haus- und Gewerbemüll, nachdem hier zuvor bis 1973 Braunkohle abgebaut wurde. Am 1. Juni 2005 endete die Ablagerung unbehandelter Abfälle und gleichzeitig begann der Stilllegungsbetrieb auf der Deponie Halle-Lochau. Seit 2008 läuft die Rekultivierung der Fläche. Auf Grundlage des Stilllegungskonzeptes aus dem Jahr 2004 und der im Jahr 2008 erlassenen Rekultivierungsanordnung ist das Aufbringen einer Wasserhaushaltsschicht mit anschließender Aufforstung auf einer Gesamtfläche von 110 Hektar ein wesentlicher Bestandteil der Deponiestilllegung. Auf diese Weise kann der ehemalige Deponiestandort wieder zum Lebens- und Erholungsraum für Menschen, Tiere und Pflanzen werden.
Biotop nach Plan
Auf etwa 15 Hektar Fläche wurden bereits Aufforstungsmaßnahmen durchgeführt. Weitere Flächen werden folgen. Im Vorfeld muss Schicht für Schicht das erforderliche Material auftragen werden. Zunächst werden bindige mineralische Abfälle mit GPS-gesteuerten Raupen in definierten Höhenprofilen eingebaut. Darauf wird dann eine Drainageschicht errichtet, die sich vorrangig aus recyceltem Bauschutt zusammensetzt und wasserdurchlässig ist. Oben drauf kommt der Boden, auf dem der zukünftige Laubwald wachsen soll.
Durch die Aufforstung der Deponiefläche wird CO2 in der Größenordnung von 100 Tonnen gebunden.
Klimaneutralität zu erreichen ist eine komplexe Aufgabe. Wir brauchen einen systemischen Ansatz.
Die Partnerschaft im Rahmen der Energie-Initiative ermöglicht dieses systemische Vorgehen: Wir betrachten sowohl die Bereitstellungsseite der Daseinsvorsorge, als auch die der Verwendung. Nur durch diese ganzheitliche Betrachtung sind volkswirtschaftlich sinnvolle Lösungen zur Erreichung der Klimaneutralität möglich. Damit werden wir und unsere Produkte / Dienstleistungen nicht nur klimaneutral, sondern bleiben für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Saale) auch weiterhin bezahlbar.
Wir betrachten dabei verschiedene Dimensionen:
Maßnahmen: Die Bandbreite an Möglichkeiten von Maßnahmen der Vermeidung bzw. Verminderung bis hin zur Dekarbonisierung und Kompensation.
Verbraucherperspektive: Die Perspektive der privaten oder gewerblichen Verbraucherinnen und Verbraucher sowie unserer Mobilitätskundinnen und -kunden und der industriellen Verbraucher.
Bereitstellungsperspektive: Die Perspektive der Bereitstellung von Wärme, Strom, Wasser und der Lieferketten sowie der Wasser und Abwasserversorgung und des Recyclings.
Zeitraum der Umsetzung: 2005 - 2027
Zielstellung:
Zum einen werden die sachgerechte Umsetzung der Deponiestilllegung und das Eindringen von Niederschlägen in den Deponiekörper erreicht. Zum anderen bindet der angepflanzte Wald CO2 aus der Atmosphäre und trägt damit zum Klimaschutz bei.
Stand: 05/2022
Träger des Projekts: