Fossile Brennstoffe durch Fernwärme ersetzen
In den Wohnungen der Bauverein Halle & Leuna eG im Lutherviertel Ost besteht flächendeckend eine veraltete Wärmeversorgung durch Gaskesselanlagen aus den Jahren 1994 bis 1996 und somit ein vollständiger Bezug von fossilen Brennstoffen. Fernwärme ist bis dato nicht verfügbar. Es gibt lediglich eine Elektroenergieversorgung der EVH GmbH, ein kleines Blockheizkraftwerk und zwei ungenutzte Erdwärmesonden.
Zukünftig mit Power-to-heat-Modul
Das Nahwärmenetz hat eine Länge von 1.150 m und seine Wärmezentrale in der Lutherstraße. Ein Blockheizkraftwerk mit 500 kW thermischer und 385 kW elektrischer Leistung sowie ein Pufferspeicher versorgen die Mietenden mit ausreichend Wärme und Strom. Für die Abdeckung der Spitzenlast erfolgt der Fernwärmebezug über den Energiepark Dieselstraße. Zukünftig wird es möglich sein, ein Power-to-heat-Modul zu implementieren.
Die Ablösung der veralteten Gasversorgungssysteme durch ein Nah-/Fernwärmenetz vermindert die Treibhausgasemissionen jährlich um rund 900 Tonnen.
Klimaneutralität zu erreichen ist eine komplexe Aufgabe. Wir brauchen einen systemischen Ansatz.
Die Partnerschaft im Rahmen der Energie-Initiative ermöglicht dieses systemische Vorgehen: Wir betrachten sowohl die Bereitstellungsseite der Daseinsvorsorge, als auch die der Verwendung. Nur durch diese ganzheitliche Betrachtung sind volkswirtschaftlich sinnvolle Lösungen zur Erreichung der Klimaneutralität möglich. Damit werden wir und unsere Produkte / Dienstleistungen nicht nur klimaneutral, sondern bleiben für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Halle (Saale) auch weiterhin bezahlbar.
Wir betrachten dabei verschiedene Dimensionen:
Maßnahmen: Die Bandbreite an Möglichkeiten von Maßnahmen der Vermeidung bzw. Verminderung bis hin zur Dekarbonisierung und Kompensation.
Verbraucherperspektive: Die Perspektive der privaten oder gewerblichen Verbraucherinnen und Verbraucher sowie unserer Mobilitätskundinnen und -kunden und der industriellen Verbraucher.
Bereitstellungsperspektive: Die Perspektive der Bereitstellung von Wärme, Strom, Wasser und der Lieferketten sowie der Wasser und Abwasserversorgung und des Recyclings.
Zeitraum der Umsetzung: 2017 - 2045
Zielstellung:
Die dezentralen Energieerzeugungsanlagen werden nach und nach durch wirtschaftlichere, preisstabilere, energieeffizientere und CO2-ärmere ersetzt. Das zukünftige Versorgungssystem soll auf regenerativen Energien basieren.
Förderung:
Bauliche Umsetzung ist eigenfinanziert, Begleitung des Umbaus durch das Energetische Sanierungsmanagement, gefördert durch KfW 432 (Teil B)
Stand: 07/2022
Träger des Projekts: